Apple baut weiteren Campus, Dänemark ernennt Tech-Botschafter und Amazon eröffnet Supermarkt ohne Kassen

Geräderte Großstädte

Bikesharing ist eigentlich eine gute Idee: Es entlastet den Verkehr und hält gesund. Aktuell drängen jedoch asiatische Anbieter in deutsche Städte und fluten diese mit ihren Leihrädern. Zurück bleiben jede Menge Schrott, frustrierte Städter und verunsicherte Kunden. Die umweltfreundliche Alternative droht durch das rücksichtslose Gebaren der Digitalkapitalisten, deren Interesse vor allem in den Nutzerdaten liegen dürfte, zum ökologischen Desaster zu werden.

Was will ein Tech-Gigant mit einem Stadtteil in Toronto?

Die Ankündigung von Google-Mutter Alphabet, mit ihrem Ableger Sidewalk Labs in Toronto einen ganzen Stadtteil entwickeln zu wollen, hat unter Stadtplanern für viel Aufregung gesorgt. Doch ist das ganze Vorhaben am Ende vielleicht nur ein gigantisches Immobiliengeschäft für Alphabet?

Amsterdam beschränkt Airbnb-Vermietungen auf 30 Tage

Amsterdam reduziert ab 2019 die erlaubte Vermietung von Wohnungen über Plattformen wie Airbnb von 60 auf 30 Tage pro Jahr. Vermieter müssen sich zudem bei der Kommune registrieren lassen. Die Stadt reagiert damit auf den ausufernden Tourismus und knappen Wohnraum. Aktuell vermietet Airbnb in Amsterdam rund 22.000 Wohnungen.

Londoner Taxi-Genossenschaft bietet der Gig-Economy mit eigener App die Stirn

Londons ikonische schwarze Taxis haben eine eigene App gestartet, um den digitalen Platzhirschen Konkurrenz zu machen. Die App ist die erste ihrer Art und wird von einer non-profit-Organisation betrieben. Sie bietet eine „nachhaltige und sozial angelegte Alternative zu den zunehmend kritisierten Beförderungsplattformen, die weiterhin Londons Taxiindustrie untergraben“.

Daten zurück in Menschenhand

Daten sind der wertvollste Rohstoff des 21. Jahrhunderts und er befindet sich fast ausschließlich in den Händen der amerikanischen Internet-Giganten. Evgeny Morozow spricht in diesem Kontext von „Techno-Kolonialismus“ und fordert eine Demokratisierung der Datenschätze.

Mit den wachsenden Smart City-Ambitionen vieler Städte wird das Thema Datensouveränität auch für Kommunen immer  relevanter. Wem gehören die Daten, die auf Bürgersteigen, in Autos oder von Straßenlaternen gesammelt werden, und wer darf sie in welcher Form nutzen?

Bosch eröffnet Campus fürs Internet der Dinge

Bosch folgt einem wachsenden Trend und eröffnet einen Tech-Campus in Berlin. Im Tempelhofer Hafen widmet sich der Automobilzulieferer dem Internet der Dinge und möchte dabei „neue Formen des Zusammenarbeitens und Lernens erproben.“ In einem Interview bezeichnet Bosch Vorstandschef Volkmar Denner Berlin als „IoT-Stadt Nummer eins in Deutschland“.

Auch andere Schwergewichte der deutschen Wirtschaft haben in Berlin kürzlich neue Dependancen mit Startup-Flair eröffnet , darunter die Telekom und SAP.

Apple, Trumps Steuerreform und noch ein neuer Campus

Was hat Trumps Steuerreform mit Tech-Urbanismus zu tun? Die neue Gesetzgebung ermöglicht es Apple dazu, sein riesiges Auslandsvermögen in die USA zu transferieren und dafür nur relativ geringe Steuern zu zahlen. Obendrauf gibt es allerlei Rabatte und Vergünstigungen. Konzernchef Tim Cook will Teile des Geldes in einen weiteren großen Campus investieren. Welche Stadt sich über diese „Wohltat“ freuen darf ist noch nicht entschieden. Zumindest soll es keinen landesweiten Wettbewerb im Stile von Amazon geben – der Versandhändler lässt aktuell potenzielle Standorte für sein zweites Hauptquartier (HQ2) gegeneinander antreten.

Tech-Botschafter für Dänemark

Dänemark hat jetzt einen Tech-Botschafter im Silicon Valley. Wäre das nicht auch was für Städte? Mit ihren ambitionierten Smart City-Strategien nehmen die Tech-Unternehmen großen Einfluss auf das urbane Zusammenleben. Sollten die Städte dann nicht auch dort vertreten sein, wo die zugrundeliegenden Produkte entwickelt werden?

*Hey, Berlin, solltet ihr jemanden suchen, der diesen Job für euch übernimmt, ich würd’s machen.

Amazon eröffnet Supermarkt ohne Kassen

Amazon hat in Seattle den ersten Supermarkt ohne Kassen eröffnet. Kameras nehmen die Bewegungen der Kunden wahr und Sensoren erkennen die gekauften Produkte. Vor lauter Technik überkommt einen da beim Einkaufen schon mal ein Gefühl der Einsamkeit.

Taugt Barcelonas Digitalstrategie als Vorbild für Berlin?

Francesca Bria, „Digital Innovation Commissioner” von Barcelona, spricht im Interview mit dem tagesspiegel über die Digitalstrategie ihrer Stadt. Ihr Kredo: Städtische Daten öffentlich zur Verfügung stellen.

Aber was passiert eigentlich mit den Daten in der öffentlichen Sphäre? Sind sie da wirklich besser aufgehoben als bei den Tech- Unternehmen? Und was passiert mit den kommunalen Informationsschätzen, wenn nach der nächsten Wahl die Regierung wechselt?

Tech-Ruralismus: Eine Nachbarschafts-App fürs Dorf

Das deutsche Startup nebenan.de möchte Menschen in einem virtuellen Dorf zusammenbringen. Aber kann eine App den Leuten wirklich helfen, „sich da, wo man lebt, zu Hause zu fühlen“? Oder, etwas zynisch gefragt, kann eine App die Menschen in der Realität wieder zusammenführen, die sich – nicht zuletzt durch den übermäßigen Gebrauch digitaler Medien – in den Privatraum zurückgezogen haben?

Amazons Einfluss auf arme Kommunen

Wenn Amazon in einer Stadt ein neues Verteilerzentrum eröffnet, ist das erstmal eine gute Neuigkeit: Es entstehen neue Jobs und die Steuereinnahmen steigen. Wie dieser Artikel im Atlantic deutlich macht, lässt sich Amazon häufig in strukturschwachen Gegenden nieder. Die verzweifelten Kommunen können es sich nicht leisten, gute Bedingungen mit dem Versandhändler auszuhandeln, da die Arbeitsplätze dringend gebraucht werden. Schnell heißt es dann „Amazon or nothing“. Für die Arbeitsbedingungen das bedeutet nichts Gutes. Es mehren sich Berichte über andauernden Druck, niedrige Bezahlung und eine hohe Fluktuation der Beschäftigten.

Mieterecho kritisiert Verdrängung durch Startups

In seiner Februar-Ausgabe widmet sich das  Mieterecho den Verdrängungseffekten, die durch die wachsende Präsenz von IT-Unternehmen in Berlin ausgelöst werden. Die Artikelserie wirft einen Blick auf die Auswirkungen des Tech-Booms in San Francisco, bespricht den Protest gegen den Google-Campus in Kreuzberg und zeigt die Folgen einer technologiegetriebenen Stadtentwicklung  für die urbane Lebensqualität auf.